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Flora und Fauna an der Costa de la Luz

Text und Fotos: Angela May

Der Süden Europas und insbesondere Andalusien ist ein besonderer Ort für Naturliebhaber/Innen. Bedingt durch die milden Temperaturen im Winter, siedeln sich hier viele Tier- und Pflanzenarten an, die man einerseits aus Nordeuropa, andererseits aus Afrika kennt. Viele Vögel z.B. ziehen gar nicht erst weiter nach Afrika, sondern machen hier an der Costa de la Luz schon Halt zum Überwintern.


FAUNA
Wasservogel

Die Costa de la Luz ist ein regelrechtes Vogelparadies und es gibt zahlreiche Naturparks rund um Chiclana, in denen Beobachtungsstände aufgebaut wurden um die scheuen Wasservögel ungestört beobachten zu können. Nehmen Sie hierfür unbedingt ein Fernglas mit!

Was Sie hier an Besonderheiten finden können sind Wasservögel: Kormorane, Flamingos, Löffler, Störche und verschiedene Reiherarten findet man am besten in den Salzwiesen und Salinengebieten rund um Chiclana de la Frontera.

Verschiedene Greifvögel (Bussard, Milan, Eulen, Geier usw.) finden sie mit viel Glück an Felsformationen im bergigen Hinterland auch z.B. im Naturpark Grazalema und im Naturpark Alcornocales. Als Rarität wurde hier sogar eine ansonsten in Europa ausgestorbene Ibisart – der Waldrapp – wieder angesiedelt und ist zwischen Barbate und Zahara de los Atunes zu bewundern.

Im Hinterland rund um Vejer de la Frontera kann man zwischen Hecken und Feldern mit viel Glück Auerhahn, Wiedehopf, Fasan und Rebhühnern begegnen.

Spanier lieben Vögel, insbesondere kleine, sehr schön trällernde Finkenarten. Leider sperren sie sie in sehr, sehr kleine Käfige ein. Man hört sie – und Canarienvögel – häufig von den winzig kleinen Balkonen oder offenen Hauseingängen und Patios (Innenhöfe) singen.

 

Auch Reptilien können hier faszinieren. Chamäleons findet man selten und man muss schon genau hinschauen, um sie zu Gesicht zu bekommen. Oft handelt es sich um Zufallsfunde. Wenn man sie erst entdeckt hat, bleibt genug Zeit zur Beobachtung, denn sie bewegen sich nur recht träge. Mit etwas Glück wechseln sie sogar die Farbe…
Verschiedene Geckos und auch Schlangen können hier bewundert werden. Die ungiftigen Treppen- und Leopardnattern werden leider oft überfahren – sie liegen zu gerne auf den Asphaltstraßen um sich zu wärmen und bringen sich nicht rechtzeitig in Sicherheit wenn sich ein Auto nähert.

Chamäleon

Insekten gibt es natürlich auch in Hülle und Fülle. Große Käferarten, wie den Nashornkäfer trifft man häufiger an. Überraschend groß ist die Ägyptische Heuschrecke und faszinierend anzuschauen sind Gottesanbeterinnen. Die auch in Deutschland (selten anzutreffende) heimische Holzbiene fällt durch ihren großen schwarzen, blau schimmernden Körper auf. Ihr Flug ist noch schwerfälliger als der der Hummel.

Für PferdeliebhaberInnen ist Andalusien ein wahres Schlaraffenland. Reitmöglichkeiten am Strand, im Wald, von Ort zu Ort. Hier wird das iberische Pferd gezüchtet, auch unter Pura Raza Española (reine spanische Rasse) oder Andalusier bekannt.

In Andalusien heimisch ist das iberische Schwein (cerdo iberico), das sich von den Eicheln der Korkeiche ernährt und dessen Schinken eine begehrte Delikatesse ist.

Das Retinto-Rind ist eine alte spanische Rasse und in der Provinz Cádiz der wichtigste Bestandteil der wunderschönen Dehesa-Landschaft mit Korkeichen und Wiesen in Gebieten wie der Sierra, Campo de Gibraltar oder La Janda, wo die Viehzucht ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Die natürliche Ernährung sowie die genetischen Eigenschaften der Retinto-Rasse sind die Grundlage für das von ihr produzierte erstklassige Fleisch. Ebenfalls eine andalusische Rasse ist die Payoyo-Ziege, die hauptsächlich in der Sierra de Grazalema und in der Sierra de Ronda gezüchtet wird. Der Käse wird nach altem Verfahren produziert und ist sehr begehrt.

Payoyo
Foto: anda-luz

Am Strand findet man natürlich zahlreiche Weichtierarten. Schneckenhäuser und Muschelschalen werden häufig aufgelesen und gesammelt, aber man findet auch häufig die weißen Rückenstützschilder der Sepias, die wir aus Deutschland als Zubehör in der Vogelhaltung kennen.

 
FLORA

In Andalusien gibt es den größten Korkeichenwald der iberischen Halbinsel, der 1989 zum Naturpark „Los Alcornocales“ deklariert wurde. Die Wälder enthalten nicht nur Korkeichen, sondern auch viele andere Pflanzen, wie Johannisbrotbäume, Eschen, Zwergpalmen und Rhododendren. In den „canutos“, den schmalen Flusstälern findet man einmalige Vegetationsrückstände aus dem Tertiär.

 

Pinien
Foto: anda-luz

Entlang der Küste findet man noch viele typische Pinienwälder, sehr schön ist das Naturschutzgebiet „La Breña“, zwischen Barbate und Caňos de Meca. Hier kann man zahlreiche Wildkräuter wie Lavendel und Thymian finden.

Der Wachholderbaum (enebro maritimo), von dem es in ganz Spanien nur mehr ca. 5000 Exemplare gibt und daher unter Naturschutz gestellt wurde, wächst vor allem in den Küstengebieten zwischen Chiclana und Barbate. Leider wurden vor ein paar Jahren bei Roche viele Exemplare abgeholzt um eine Ferienhaussiedlung zu bauen.

Pflanzenarten, die hier immer wieder faszinieren sind die Bougainvillea, die sehr weit verbreitet sind und auf den weißen Häusern sehr dekorativ in den verschiedensten Farben blühen. Strelizien blühen hier auch wunderbar und sind in gut gepflegten Gärten und Hotelanlagen weit verbreitet.

Viele verschiedene Kaktus- und Palmenarten findet man ebenso wie verschiedene Arten von Zier- und Frucht tragenden Zitrusbäumen, ebenso wie Bananenstauden,die hier sogar essbare Früchte tragen. Dass hier aber auch Granatapfelbäume wachsen, wird vielleicht überraschen?

Im Februar kann man rosafarbene Mandelbäume bewundern und ab März blühen die Margeritten und Rosen. Zahlreiche Distelarten erstrahlen in violett auf vielen brach liegenden Feldern. Weidenartige Akazien (oft Mimosenbäume genannt) säumen mit ihren kugeligen Blüten viele Straßen und Wegränder.

Prägend für die Landschaft sind die knorrigen Feigenbäume und der Nispero-Baum (japanische Wollmispel), dessen wohlschmeckenden Früchte bereits im April reif sind.

Aloe Vera kann man hier in vielen Arten bewundern, man erkennt sie im Frühsommer an ihren gelben Blüten an den hoch ragenden Blütenständen. Im Sommer erstrahlen die Sonnenblumenfelder oft soweit das Auge reicht und im Juni blüht der Jaccarandabaum im fantastischen blau-violett. Besonders schön anzusehen sind die Blüten der Passionspflanze, die in Deutschland auch unter dem Namen Maracuja bekannt ist.
Im Hochsommer legen viele Pflanzen hier eine Ruhepause ein. Viel Sonne und wenig Wasser lassen viele Pflanzen in der Natur vertrocknen und so ist es nur in bewässerten Gärten grün und bunt. Im Herbst kommt mit den ersten Regenfällen allmählich das Grün wieder in die Natur. Im November kann man nach Regenfällen und bei warmen Temperaturen wunderbare Esspilze in den Wäldern finden.

Affodil

Im jahreszeitlichen Winter kann man sich an den buschhohen Weihnachtssternen erfreuen und das Zwiebelgewächs Affodil ist eine wahre Schönheit. Strandnarzissen erinnern an den bevorstehenden Frühling im Norden Europas. Und in dieser Jahreszeit wird hier der wilde Spargel und wilde Artischocke auf brach liegenden Feldern geerntet und später auf dem Markt verkauft oder zu typischen Gerichten zubereitet.

 

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