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Conil de la Frontera - La Chanca |
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Geschichte | Tourismus | Sehenswürdigkeiten | Strände Text / Fotos: Vivian Marciniak |
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Die "La Chanca" in Conil de la Frontera ist das wohl bedeutendste, historische Bauwerk, welches sich an der Costa de la Luz befindet. Nachdem das rund 8.000 m² große und früher noch in privater Hand befindliche Terrain über einige Jahrzehnte in Ruinen gestanden hatte, wurde es in den Jahren 2010 bis 2013 – nun im Besitz der Stadtverwaltung Conil – aus Fördergeldern der Stadt, der andalusischen Landesregierung und dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung aufwändig restauriert und architektonisch nachkonstruiert. Aufgrund ihrer prägenden Rolle und ihrem historischen Wert in der Geschichte der Stadt wurde sie zu kulturhistorischem Denkmal ernannt. |
Die Ruinen der La Chanca aus dem Jahr 2009 (Foto: La Laja) |
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Der Begriff Almadraba kommt – wie viele Begriffe im andalusischen Sprachgebrauch – aus dem Arabischen und bedeutet „der Ort des Geschehens“. In der Ausstellung befinden sich zwei Modelle, eines der „Almadraba de Tiro“, so wie sie früher praktiziert wurde, und eine „Almadraba de Buche“, so wie sie heute praktiziert wird. Die einzelnen Techniken hier im Detail zu erklären, würde den Rahmen des Berichts sprengen – hier empfiehlt es sich, sich dies und weitere Hintergründe bei Interesse einmal vor Ort anzuschauen und erklären zu lassen.
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![]() Almadraba de Tiro |
![]() Almadraba de Buche |
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Man geht davon aus, dass bereits vor Erbauung der Chanca eine andere Thunfischfabrik in wesentlich primitiverer Form bestand, hier wurde die Verarbeitung noch am Strand vorgenommen. Diese ist auf dem in der Gegend sehr bekannten Stich des Künstlers und Reisenden G. Hoefnagel abgebildet. Die heutige Chanca, deren Ruinen im XX. Jahrhundert das Bild von Conil zeichneten, wurde Mitte des XVI. Jahrhunderts erbaut, und gehörte dem damals in der Region „La Janda“ sehr mächtigen und einflussreichen Herzog von Medina Sidonia. Damals war die Thunfischbevölkerung so stark angestiegen, dass der Graf die Erbauung der Fabrik anordnete. Jedes Jahr zwischen Ende März und Ende Juni kamen mehrere hundert Arbeiter in die Fabrik, die eine Vielzahl von klar definierten Positionen und Funktionen innehatten. Die archäologischen Ausgrabungen ergaben, dass ein Großteil der Chanca vom Meeresbeben im Jahr 1755 – einem regelrechten Tsunami – zerstört wurde, das durch ein Erdbeben in Lissabon ausgelöst worden war. Nach der Zerstörung durch den Tsunami wurde die Fabrik wieder aufgebaut und bis ca. Ende des XIX. Jahrhunderts zur Verarbeitung der Thunfische genutzt. ![]() Stich von G. Hoefnagel Die nun im März 2014 nach ihrer Restaurierung wieder eröffnete Chanca dient heute zum Einen als Kultur- und Gemeindezentrum, in dem sich die Stadtbibliothek „José Velarde“ mit einem Lese- und Studiensaal sowie Meeting-Räumen befindet, ebenso wie eine Videothek, ein eigener Bereich für Kinder mit Lese- und Hörmaterial sowie ein Saal mit mehreren Internet-Terminals. Die Kulturdelegation der Stadt hat ihre Büroräume aus dem Rathaus in die Räumlichkeiten der Chanca verlegt, und die ehemalige Salzlagerhalle dient heute als Seminar- und Vortragsraum für diverse öffentliche Veranstaltungen. In den Sommermonaten 2014 gab es vereinzelt öffentliche Musikveranstaltungen im weitläufigen und wunderschön angelegten Innenhof. |
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La Chanca 2014 |
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>> FOTOGALERIE - (Fotos: H.Z. / V.M.)
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