

Fauna
an der Costa de la Luz
Text und Fotos: Angela May
Die Costa de la Luz ist ein regelrechtes Vogelparadies und es gibt zahlreiche Naturparks rund um Chiclana, in denen Beobachtungsstände aufgebaut wurden um die scheuen Wasservögel ungestört beobachten zu können. Nehmen Sie hierfür unbedingt ein Fernglas mit!
Was Sie hier an Besonderheiten finden können sind Wasservögel: Kormorane, Flamingos, Löffler, Störche und verschiedene Reiherarten findet man am besten in den Salzwiesen und Salinengebieten rund um Chiclana de la Frontera.

Verschiedene Greifvögel (Bussard, Milan, Eulen, Geier usw.) finden sie mit viel Glück an Felsformationen im bergigen Hinterland auch z.B. im Naturpark Grazalema und im Naturpark Alcornocales. Als Rarität wurde hier sogar eine ansonsten in Europa ausgestorbene Ibisart – der Waldrapp – wieder angesiedelt und ist zwischen Barbate und Zahara de los Atunes zu bewundern.
Im Hinterland rund um Vejer de la Frontera kann man zwischen Hecken und Feldern mit viel Glück Auerhahn, Wiedehopf, Fasan und Rebhühnern begegnen.
Spanier lieben Vögel, insbesondere kleine, sehr schön trällernde Finkenarten. Leider sperren sie sie in sehr, sehr kleine Käfige ein. Man hört sie – und Canarienvögel – häufig von den winzig kleinen Balkonen oder offenen Hauseingängen und Patios (Innenhöfe) singen.
Auch Reptilien können hier faszinieren. Chamäleons findet man selten und man muss schon genau hinschauen, um sie zu Gesicht zu bekommen. Oft handelt es sich um Zufallsfunde. Wenn man sie erst entdeckt hat, bleibt genug Zeit zur Beobachtung, denn sie bewegen sich nur recht träge. Mit etwas Glück wechseln sie sogar die Farbe…
Verschiedene Geckos und auch Schlangen können hier bewundert werden. Die ungiftigen Treppen- und Leopardnattern werden leider oft überfahren – sie liegen zu gerne auf den Asphaltstraßen um sich zu wärmen und bringen sich nicht rechtzeitig in Sicherheit wenn sich ein Auto nähert.


Insekten gibt es natürlich auch in Hülle und Fülle. Große Käferarten, wie den Nashornkäfer trifft man häufiger an. Überraschend groß ist die Ägyptische Heuschrecke und faszinierend anzuschauen sind Gottesanbeterinnen. Die auch in Deutschland (selten anzutreffende) heimische Holzbiene fällt durch ihren großen schwarzen, blau schimmernden Körper auf. Ihr Flug ist noch schwerfälliger als der der Hummel.
Für PferdeliebhaberInnen ist Andalusien ein wahres Schlaraffenland. Reitmöglichkeiten am Strand, im Wald, von Ort zu Ort. Hier wird das iberische Pferd gezüchtet, auch unter Pura Raza Española (reine spanische Rasse) oder Andalusier bekannt.
In Andalusien heimisch ist das iberische Schwein (cerdo iberico), das sich von den Eicheln der Korkeiche ernährt und dessen Schinken eine begehrte Delikatesse ist.
Das Retinto-Rind ist eine alte spanische Rasse und in der Provinz Cádiz der wichtigste Bestandteil der wunderschönen Dehesa-Landschaft mit Korkeichen und Wiesen in Gebieten wie der Sierra, Campo de Gibraltar oder La Janda, wo die Viehzucht ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Die natürliche Ernährung sowie die genetischen Eigenschaften der Retinto-Rasse sind die Grundlage für das von ihr produzierte erstklassige Fleisch. Ebenfalls eine andalusische Rasse ist die Payoyo-Ziege, die hauptsächlich in der Sierra de Grazalema und in der Sierra de Ronda gezüchtet wird. Der Käse wird nach altem Verfahren produziert und ist sehr begehrt.
Am Strand findet man natürlich zahlreiche Weichtierarten. Schneckenhäuser und Muschelschalen werden häufig aufgelesen und gesammelt, aber man findet auch häufig die weißen Rückenstützschilder der Sepias, die wir aus Deutschland als Zubehör in der Vogelhaltung kennen.